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Heinrich Schütz (1585-1672)

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Leben und Wirken

Heinrich Schütz

Heinrich Schütz, latinisiert Henricus Sagittarius (* 8. Oktober 1585 in Köstritz; † 6. November 1672 in Dresden) war ein Komponist des Frühbarock und der erste deutsche Komponist von europäischem Renommee.

Schütz war das drittälteste von neun Geschwistern. Als er fünf Jahre alt war, zog seine Familie mit ihm nach Weißenfels, weil sein Vater dort einen Gasthof übernahm. Hier verbrachte Heinrich Schütz seine Kindheit. 1598 wurde sein musikalisches Talent vom Landgraf Moritz von Hessen-Kassel entdeckt, mit dessen Förderung er nach einer Ausbildung zum Sängerknaben und dem Besuch der Kasseler Hofschule, des Collegium Mauritianums, ab 1608 Jura in Marburg studieren konnte. Gleichzeitig erlernte er das Orgelspiel und die Komposition. Von 1609 bis 1612 trat Schütz dank eines Stipendiums des Landgrafen in Venedig eine dreijährige Ausbildung bei Giovanni Gabrieli zum Musiker an, die er mit der 1611 veröffentlichten Madrigalsammlung Il Primo libro di Madrigali abschloss. Auf seinem Totenbett vermachte Gabrieli einen seiner Ringe Schütz, der seinerseits sein Leben lang für Gabrieli des Lobes voll war und nie jemand anderen als seinen Lehrer bezeichnete.

Als er 1612 wieder nach Kassel zurückkehrte, wurde er zum zweiten Organisten am Hofe des Landgrafen Moritz von Hessen berufen. Daraufhin begab er sich in den Dienst des sächsischen Kurfürsten und ging 1617 nach Dresden zur damals in Deutschland führenden Hofkapelle, wo er die Stelle des Kapellmeisters erhielt; diese hatte er bis zu seinem Lebensende inne. Sein Wechsel nach Dresden war bereits seit 1614 Gegenstand diplomatischer Auseinandersetzungen zwischen dem Landgrafen und dem Kurfürsten Johann Georg I. von Sachsen gewesen, die erst 1619 endeten, als sich der Kurfürst endgültig durchsetzen konnte. Im selben Jahr veröffentlichte Schütz die von seinem Aufenthalt in Venedig geprägten Psalmen Davids und heiratete Magdalena Wildeck.

In Dresden war es seine Aufgabe, den verschiedensten Ereignissen am Hofe einen musikalischen Rahmen zu geben. Neben geistlichen Werken entstanden so auch zahlreiche weltliche Werke, die allerdings aufgrund ihrer Stellung als "Gebrauchsmusik" und mangelnder Veröffentlichung fast alle verlorengingen.

1618 brach der Dreißigjährige Krieg aus, dessen verheerende Auswirkungen nicht nur gut einem Drittel der deutschen Bevölkerung das Leben kosteten, sondern auch den fast völligen Zusammenbruch deutscher Kultur verursachten. Schütz schrieb selbst davon, wie "die löbliche Music von den anhaltenden gefährlichen Kriegs-Läufften in unserm lieben Vater–Lande Teutscher Nation nicht allein in grosses Abnehmen gerathen, sondern an manchem Ort gantz niedergeleget worden". Er musste seine Ansprüche an Aufführungspraxis und Instrumentarien erheblich verringern, "damit mein von Gott verliehenes Talentum in solcher edlen Kunst nicht gantz ersitzen bleiben sondern nur etwas weniges schaffen und darreichen möchte" (Widmungsvorrede des ersten Teils der Kleinen geistlichen Konzerte, Leipzig, 1636). Hinzu kam, dass die Pest sich wiederholt verbreitete. Nach dem frühen Tod Magdalenas im Jahr 1625 heiratete Schütz nie wieder. Innerhalb weniger Jahre verlor Schütz neben seiner jungen Ehefrau seine Eltern, seinen einzigen Bruder und beide Töchter.

Anlässlich der Hochzeit der ältesten Tochter des Kurfürsten in Torgau komponierte er 1627 auf einen durch Martin Opitz aus dem Italienischen entlehnten Text von Ottavio Rinuccini die Tragicomoedia von der Dafne, die als erste deutsche Oper gilt. Die Musik ist nicht überliefert, da die Partitur bei einem Brand zerstört wurde.

Um den Anschluss an das musikalische Leben nicht zu verlieren, besuchte Schütz 1628 zum zweiten Mal Italien, wo er über ein Jahr lang blieb und auch Claudio Monteverdi begegnete. Dort empfing er maßgebliche neue Impulse für sein Werk. Auch das erste Buch seiner Symphoniae sacrae, das er nach seiner Rückkehr nach Deutschland im Jahr 1629 veröffentlichte, zeugt von diesem Aufenthalt. Die Dresdner Kapelle sah sich jedoch mit so großen Schwierigkeiten bei der Einstellung von Musikern und Sängern konfrontiert, dass Schütz sich zeitweise in seiner Position gefährdet sah.

Die ungünstige Situation in Deutschland bewog ihn dazu, das Angebot des Königs Christian IV. von Dänemark und Norwegen anzunehmen. 1633 bis 1635, 1637 und von 1642 bis 1644 war er in Kopenhagen als dänischer Oberkapellmeister tätig, unternahm aber mehrmals Reisen nach Dresden. Neben seinen Ämtern als Kapellmeister war er auch musikalischer Ratgeber der Fürstenhöfe in Hannover, Wolfenbüttel, Gera, Weimar und Zeitz. 1636 veröffentlichte er in Leipzig den ersten Teil seiner Kleinen geistlichen Konzerte, die den Beginn der deutschen Kantate einläuteten. 1651 verfasste Schütz ein autobiographisches Memorial.

In Wolfenbüttel wurde Schütz 1655, in Zeitz 1663 zum Hofkapellmeister ernannt. Dennoch schrieb er auch weiterhin für den Dresdner Hof. Seine seit 1645 immer wieder eingereichten Gesuche um die Versetzung in den Ruhestand wurden von Johann Georg I. allesamt abgelehnt; erst nach dessen Tod im Jahr 1657 gewährte sein Sohn Johann Georg II. von Sachsen Schütz einen weitgehenden Rückzug, nicht aber ohne ihn vorab noch zum Oberhofkapellmeister zu ernennen.

Den Lebensabend verbrachte Schütz in seinem Haus in Weißenfels, dem Ort seiner Kindheit. Aus dieser Zeit stammen seine drei Passionen Lukaspassion (um 1664), Matthäuspassion (1665) und Johannespassion (1666) sowie sein Weihnachtsoratorium (1664). Sein letztes Werk ist der Schwanengesang (1671), eine Sammlung von 12 Motetten mit anschließendem Magnificat. Er starb im hohen Alter von 87 Jahren in Dresden an einem Schlaganfall, er wurde in der Vorhalle der alten Dresdner Frauenkirche beigesetzt. 1727 wurde diese abgerissen, seine Gebeine gingen dabei verloren.

Schütz-Werke-Verzeichnis (SWV) - von Werner Bittinger

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